Herr K. ist der recht verständige FM, Frau S. ist Leistungsabteilung. Mit der Abteilung gibt's Ärger, sei ich den Bekannte kenne (und davor auch schon reichlich)
Er ist recht schwer krank, auch nach Meinung der DRV allenfalls eingeschränkt arbeitsfähig. Trotzdem hat er einen Imbiss aufgemacht und der schreibt auch erfreulich steigende Umsätze, erkämpft mit wachsenden gesundheitlichen Problemen (Fettdünste bei angegriffenen Atemwegen - tolle Kombi ).
Frau S. ist aber unverändert der Ansicht, das reicht alles nicht, jetzt gibt er auf:
Seine Mail:
Sehr geehrter Herr K.,
ich habe nach dem Gespräch mit Frau S. fast geweint, weil ich im Gespräch immer wieder erkennen musste, dass meine Darstellung der Realitäten ignoriert werden und statt dessen auf Basis von völlig irrealen Annahmen Entscheidungen getroffen werden, die meine Existenz nachhaltig derart negativ beeinflussen, dass meine Existenz nicht mehr gesichert ist.
Zwei Beispiele dazu:
Die Leistungsabteilung ist immer noch der Meinung, dass die Metro-Kunden und die Metro-Mitarbeiter einen großen Teil meines Umsatzes ausmachen und begründen damit, dass es sich also bei dem Imbissbetrieb nicht um einen Saisonbetrieb handeln kann und deshalb eine Jahresbetrachtung nicht in Frage kommt. Tatsächlich sind von meinen derzeit 100 Verkäufen wöchentlich zwischen 5 und 7 Verkäufe an Metro-Mitrabeiter und circa 3 bis 5 an Metro-Kunden. Da die Metro-Mitarbeiter zudem rund 30 % Rabatt bekommen, beträgt der Umsatzanteil von beiden Gruppen rund 5 %. Ganz außer acht gelassen wird zudem, dass die Metro fast ausschließlich an Gastronomie und Handel verkauft und deshalb - wie gerade diese Branchen eben - saisonabhängige Umsätze haben.
Dann wird mir erzählt, dass der von mir als "vergleichbar" benannte Imbiss am Dehner nach Meinung des JC keine Vergleichsgröße darstellt, da dieser Imbiss aufgrund der Konkurrenz von dem Imbiss am Fressnapf und am V-Markt keine wesentlichen Umsätze macht. Tatsächlich liegen mir glaubhafte Zahlen vor, dass dieser Imbiss Umsätze im höheren 4-stelligen Bereich monatlich macht. Zudem sehen Sie in der Anlage eine prozentuale Aufstellung des Umsatzes seit Öffnung im Oktober 2014. Dabei ist die Bezugsgröße der Monat 05/2015, der als 100 % mit dem höchsten Umsatz angegeben ist und die restlichen Monate dann mit einer niedrigeren Prozentzahl, die dem geringeren Umsatz entsprechen. Auch hier entscheidet das JC aufgrund völlig irrealen Vermutungen, ohne die tatsächlichen Werte zu kennen.
Es gibt noch viele Beispiele, die ich im einzelnen nicht mehr aufarbeiten will. Ich erwähne nur, dass erstens der Imbissumsatz im 2 Halbjahr nach Eröffnung bestimmt höher als im 1 Hj. sein wird, zweitens der Kochbuch-Umsatz aufgrund 13jähriger Erfahrung auch höher ist als im 1. Hj. und drittens zudem noch die 3 Märkte in I. dazu kommen.
Damit ist auch klar, weshalb die Leistungsabteilung eine Jahresbetrachtung mit allen MItteln vermeiden will: Ich habe aufgrund der neuen EGV - siehe unten - ab 01.07.2016 bis zum 31.12.2016 eine vorläufige EKS vorzulegen, die monatlich mindestens eine Gewinn von 450 € ausweist. Damit reduzieren sich meine monatlichen Leistungsansprüche aufgrund von prognostizierten Umsätzen im 2. Hj - die im übrigen durch die Märkte und die Kochbücher im erst 4. Quartal stattfinden werden - aber schon ab 01.07.2016 um mindestens 450 €. Da ich weder über Rücklagen noch über Schonvermögen verfüge und mein soziales Umfeld keine Mittel mehr hat, kann ich diese im 4 Quartal stattfindenden Umsätze nicht ab 01.07.2016 vorfinanzieren. Ich habe dann also für mindestens 3 Monate kein Geld für Essen und Strom und sonstige mit dem Regelsatz von 404 € zu bestreitende Ausgaben und zudem fehlen mir dann zur Miete noch 46 € monatlich, die ich dann auch nicht aufbringen kann. Ich verhungere also und verliere zudem meine Wohnung.
Frau S. hat mir zwar am Ende des Gespräches angeboten, dass ich dies alles nochmals schriftlich darlegen soll, da sie dies nicht selbst entscheiden kann sondern ihrem Vorgesetzten vorlegen muss. Da ich dies aber in vielen Schriftstücken in der letzten Zeit und davor alles verständlich dargelegt habe - auch die o.g. Punkte - muss ich erkennen, dass dies aber weiterhin ignoriert wird und Grundlage der JC-Entscheidungen die völlig irrealen Behauptungen des JC bleiben. Da mir die Konsequenzen aber schon in 4 Wochen ab 01.07.2016 drohen, habe ich keine Nerven mehr, ständig gegen "... denn sie wissen nicht, was sie tun ... aber entscheiden auf dieser Basis !" anzukämpfen.
Es macht also keinen Sinn mehr, mich über die Arbeitsfähigkeit-Einstufung der DRV-Bund von 3 bis 6 Stunden täglich hinweg zu setzen und dies unter großen körperlichen Beschwerden, wenn meine Perspektive der Verlust der Existenzgrundlage wie Nahrung und Wohnung, usw. ab 01.07.2016 bedeutet.
Ich habe mit nicht großem Engagement und aufbringen meiner gesamten Kraft für einen Beitrag zu meinem Lebensunterhalt und Reduzierung meiner Leistungen gekämpft - aus meiner Sicht für mögliche 100 € mehr als die Regelleistung im Monat - und gegen meine gesundheitlichen Notwendigkeiten "verstoßen", um meine Existenzgrundlage ganz zu verlieren. Ich werde dazu nichts mehr sagen.
Aus diesem Grunde habe ich heute den Vertrag mit der Metro zum 30.06.2016 gekündigt und dafür gesundheitliche Gründe angeführt. Vorbehaltlich der Bestätigung der Kündigung beantrage ich wie besprochen, dass das JC und ich gemeinsam ab 01.07.2016 meine aktuelle Erwerbsfähigkeit feststellen lassen. Ich werde zudem prüfen, ob ich in Privatinsolvenz gehen werde.
Sehr geehrter Herr K., ich habe mich heute so sehr gefreut - nochmals DANKE !!! - als Sie mir mitteilten, dass Sie es geschafft haben, dass ich ohne EB (Bewerbungen) den Imbiss weiter führen kann. Ich habe Ihnen aber gleich gesagt, dass es ohne die Jahresbetrachtung nicht geht. Sie und ich haben es dann nicht geschafft, die Leistungsabteilung zu einer anderen Entscheidung zu bewegen. Es tut mir wirklich leid, wieder an der Unfähigkeit der Leistungsabteilung zu scheitern, die Realitäten richtig einzuschätzen und die Konsequenzen ihres Handelns zu bedenken. Damit ist wiederholt eingetreten, dass die JC-Leistungsabteilung mich daran hindert, selbst einen Beitrag zu meinem Lebensunterhalt beizutragen. Es wird das letzte Mal sein.
Ich bitte Sie deshalb, die EGV entsprechend abzuändern und verspreche Ihnen, mich genauso engagiert dafür einzusetzen, dass eine vollständige Erwerbsunfähigkeit festgestellt werden kann.