Job Center akzeptiert KEINE Ausgaben! was tun?

[Olivia]

[Günter]

Ich versuche mal die Notwendigkeit von Darlehen vereinfacht zu erklären.

Angenommen du machst normalerweise im Monat 300 € Gewinn, das bedeutet 100 € Grundfreibetrag und 20 % von 200 € = 40 € anrechnungsfreies Einkommen. Im Bewilligungszeitraum (BWZ) 6 x 140 € = 840 € zusätzlich zum Bedarf.

Nun hast du einen tollen Auftrag abgestaubt für den du im vorletzen Monat des BWZ Kosten in Höhe von 2.000 € (z.B. Materialeinkauf) hast. Die Rechnung ist im letzten Monat des BWZ fällig und du bezahlst sie aus deinem Vermögensfreibetrag.

Ergo machst du in dem BWZ 200 € Miese, 2.000€ Kosten - 6 x 300 € Gewinn. Das bedeutet die 840 € Freibetrag fallen weg und nun kommt der Hammer.

Im nächsten BWZ stellst du den Auftrag fertig 4.000 € Gewinn + die 1.8000 € die du sowieso erwirtschaftest.

Ergebnis du fällst vermutlich insgesamt aus dem Bezug.

Nun stell dir aber mal vor, du nimmst ein Darlehen bei einen ungenannten Freund auf 2.000 € Darlehen rückzahlbar in 7 Raten a 300 €. (der Hunni dient als Verzinsung) rechne dir mal den Unterschied aus.

[Olivia]

Das Darlehen sollte einen betrieblichen Bezug haben.

[Günter]

Hat es doch. Darlehen zur Begleichung der Betriebskosten (z.B. Lieferantenrechnung)

Von dem Darlehen wird die Rechnung (Gewinn neutral) beglichen und dann weden die Darlehensraten zu Betriebskosten.

Aus Gründen des Datenschutzes erscheint weder der Lieferantenname, noch die Warenbezeichung, Menge oder Einzelpreis. Genau wie der Name das Darlehengebers sind das Betriebsgeheimnisse.

[keep_it_real]

Hallo Leute!

Ich habe eine Frage bzgl. "Rechnungsdetails schwärzen". Ich muss für die abschließende EKS Rechnungen vorbereiten. Kann ich bei Telefonrechnungen einzelne Positionen schwärzen? Wird da dem JC nichts auffallen? Es geht um Roaminggebühren. Einmal war ich im offiziell gemeldeten Urlaub gewesen und da kam eine recht hohe Telefonrechnung. Nach 6 Monaten kam wieder eine hohe Rechnung auch mit Position Roaming. Da habe ich dem JC nichts gemeldet, dass ich weg fahre. Ich war im Ausland gewesen...

LG

[Koelsch]

Das dürfte ein heißes Eisen sein. Ich würd's nicht machen, denn natürlich fällt denen eine "heftige" geschwärzte Position auf und führt zur Nachfrage. Wenn man Dir übel will, dann schließt man aus der Schwärzung einen Täuschungsvorsatz.

Ich würde eher versuchen, die Auslandaufenthalte beruflich zu begründen (Kundenakquise, Kundenbesuch oder so was) und Name der Kunden fallen dann eben unter Datenschutz.

[schnickschnuck]

Ist natürlich ungünstig.
Den Einzelverbindungsnachweis muss das Jobcenter definitiv nicht sehen, aber ich vermute Mal, dass die Roaminggebühren einzeln auf der Hauptrechnung aufgeführt sind. Ich würde die dann erst einmal als Kopie mitschicken, ohne das jetzt extra zu begründen, warum Roaming. Wenn die Fragen haben, sollen sie nachfragen. Dann solltest Du aber eine gute Erklärung dafür haben.

[Tester]

Lass doch die Rechnung einfach weg (also nicht als Kosten geltend machen), wäre die einfachste Lösung. Begründung: in der Zeit hast Du nur private Telefonate mit dem Handy geführt.

[schnickschnuck]

Das würde natürlich auch gehen.
Ich rechne des Öfteren diverse Dinge nicht ab, zum Beispiel wenn ich nach einem auswärtigen Arbeitstag im Restaurant Abendessen war. Denn das gibt eh meist Streitereien im Jobcenter bezüglich der Anerkennung und andererseits ist ein oftmals handgeschmierter Zettel mit Geldbeträgen drauf nicht wirklich als Beleg geeignet. Entweder habe ich dann vor Ort dann vergessen, einen Bewirtungsbeleg zu verlangen oder es war aus der Situation heraus nicht möglich... das Jobcenter wird Dich nicht dafür belangen, wenn Du Betriebsausgaben aus der Abrechnung nimmst, denn das erhöht letztlich ja nur Deinen Gewinn.

[marsupilami]

Machen wie in #107 geschrieben.
Die Leutz im JC sind nicht alle völlig verblödet.
1, 2 sind dabei, die haben (noch) einen Restbestand von Telligenz.

Sind also somit durchaus in der Lage festzustellen: Ahhh, Missjö machen Telefonkosten geltend.
Jänner, Februar, März, Mai, Juni. Schön. Also schön in Reihenfolge für den Bewilligungszeitraum.

Ähhhh ..... hoppenla. Fehlt da nicht ein Monat?
Richtig! Der April fehlt!!

Dann werden Unterlagen angefordert, Mitwirkungspflicht, Versagen der Leistungen, das ganze Geschi.....

[Tester]

Nein, wieso sollten die Rechnungen verlangen (dürfen), die garnicht abgesetzt werden sollen?

[Günter]

[Koelsch]

Ich denke, @tester hat da den richtigen Ansatz. Es erscheint eher unwahrscheinlich, dass JC nachfragt: "Da fehlen aber noch Betriebsausgaben."

Und wenn, ja dann hat man die Rechnung tatsächlich vergessen, kann ja mal passieren. Dann aber sollte die Erklärung für die Roaming Gebühren überlegt werden, denn dass dann deswegen Nachfrage kommt ist wahrscheinlich.

[Olivia]

Oder der Anbieter hat (noch) gar keine Rechnung für den Monat erstellt, weil der Zyklus ausgefallen ist.

[keep_it_real]

Und wenn ich dann erkläre, dass ich in Polen für 3-5 Tage war? Einkäufe, etc?

LG

[Olivia]

Tagesauflüge im zeit- und ortsnahen Bereich sind nicht auf das Inland beschränkt. Wenn man Slubice oder andere grenznahe Städte besucht, dann ist das erlaubt, solange man täglich zu Hause seinen Briefkasten leert. Ein Handy kann sich übrigens schon Kilometer von der Grenze entfernt ins ausländische Netz einbuchen, nennt sich dann Roamingfalle.

[keep_it_real]

Habe aber bei Kontoauszügen mit Edding viele Positionen geschwärzt....denke das ist in Ordnung oder?
Vor allem, letzte Woche habe ich ja eine Erklärung zu meinem Widerspruch geschrieben und musste Kto-Auszüge dazu legen. Da habe ich vieles geschwärzt (Edding war nicht gut genug, trotzdem sieht man, was da steht...naja).

[keep_it_real]

Okay..in meinem Reisepass sieht man ja, dass ich in der Ukraine gewesen war... =) Aber das mit Polen wäre eine gute Erklärung.
Das Blöde ist's, dass mein Handyanbieter mir einfach eine fette Summe reingehauen hat...ohne Einzelverbindungnachweis (habe irgendwo, irgendein Häckchen nicht gesetzt, dass ich das brauche). So viel habe ich gar nicht telefoniert.... Aber das ist ein anderes Thema.
Will das auch nicht unbedingt absetzen...

[Olivia]

Habe aber bei Kontoauszügen mit Edding viele Positionen geschwärzt....denke das ist in Ordnung oder?

Auf gar keinen Fall! Kontoauszüge sind Dokumente für die Buchhaltung, die 10 Jahre für das Finanzamt vorgehalten werden müssen. Dort dürfen keine Schwärzungen mit Edding durchgeführt werden.

Vor allem, letzte Woche habe ich ja eine Erklärung zu meinem Widerspruch geschrieben und musste Kto-Auszüge dazu legen. Da habe ich vieles geschwärzt (Edding war nicht gut genug, trotzdem sieht man, was da steht...naja).

Im Forum gibt es eine gute Anleitung, wie man Dokumente datenschutzgerecht am PC bearbeitet, ohne das Original unbrauchbar zu machen.

[keep_it_real]

Achso...ich habe Kopien von Kto-Auszügen gemacht und auf denen diverse Privateinkäufe geschwärzt....
Oder ist es für JC auch inakzeptabel, wenn man es so offensichtlicht macht?

[Koelsch]

Nein, auf (fast) allen Kontoauszügen gibt es Angaben, die das JC nun mal nix angehen, wie z.B. Namen von Kunden/Lieferanten und die müssen natürlich geschwärzt werden.

[marsupilami]

Jo, aber Edding ist das pfalsche Mittel.

Außerdem: wie Olivia schon schrub: vielleicht brauche ich ja irgendwann mal das Original im Ur-Zustand.

http://alg-ratgeber.de/rund-um-forum-pc ... 11217.html

[Koelsch]

Er schrieb doch - Schwärzung erfolgte auf Kopien

[schnickschnuck]

marsu.pilami:
Ich habe auch noch nie mitbekommen, dass das Jobcenter nach Rechnungsbelegen gefragt hätte, weil in der EKS ein Posten nicht angegeben wurde.
"Lieber Herr Selbständiger, würden Sie uns freundlicherweise noch die Rechnung vom Telefonanbieter aus dem Monat April zusenden? Wir würden gerne zu Ihren Gunsten den anrechenbaren Gewinn reduzieren. Mit freundlichen Grüßen, Klaus Kläuschen, Amt der Liebe und Fürsorge"
Das wird eher nicht passieren.
Wenn der Ausgabeposten in der EKS mit 0 steht und auch kein Beleg dafür eingereicht wurde, dann fragt da auch keiner nach. Warum auch? Am Ende sagst Du: "Oh, sorry, war Fehler, hier die Rechnung, 300 Euro". Bamm. Und schon sind es 300 Euro Gewinn weniger, der anrechenbar ist. Das ginge ja nur zu Lasten des Jobcenters. Ansonsten Roaming kann auch im benachbarten Ausland auftreten. Polen ist eine Autostunde von hier, jedes Wochenende fahren Shuttlebusse für eine handvoll Euro nach Polen. Da gibts diverse günstigere Einkaufsmöglichkeiten.

Schwärzung von Kopien:

Du hast 2 Möglichkeiten, eine davon ist Papier- und Tonerschonend, die andere verschwendet Papier.

1.
Du kopierst die Belege, schwärzt die zu schwärzenden Daten, kopierst die Belege erneut. Grund: Mit dem Edding geschwärztes kann immer noch gelesen werden, sobald man es gegen das Licht hält. Das kostet aber eine Menge Papier. Ich persönlich mache das nur im Einzelfall, da ich doch etwas umweltbewusster handeln möchte.

2.
Du scannst die Belege ein und bearbeitest sie mit dem Computer. Zum Toner sparen machst Du die schwärzenden Inhalte weiß. Das hat aber den Nachteil, dass das Gegenüber dann auf dem Ausdruck nicht sieht, ob da nun etwas stand oder nicht. Alternativ: Du verwendest ein helles grau, so dass man den "geschwärzten" Balken sieht.

Was darfst Du schwärzen?
Alle privaten Ausgaben (Beträge musst Du aber offen lassen, das Jobcenter muss ja sehen, ob Du nicht Einnahmen verheimlichst. Mindestens solltest Du aber das "+" oder "-" stehen lassen. Ich lasse meist die Beträge offen.
Bei Kundenbelegen auf dem Kontoauszug würde ich den kompletten Namen des Kunden schwärzen, offenlassen würde ich in der Verwendungszweckzeile nur die Rechnungsnummer, die der Kunde eingetragen hat. Mehr müssen die im Jobcenter nicht wissen.
Wenn ich bei Lieferanten kaufe, dann schwärze ich mindestens die Kundennummer, ggf. auch die Rechnungsnummer. Beides benötigt das Jobcenter nicht zur Abrechnung.
Auf Rechnungen an Kunden schwärze ich die Kundenanschrift, den Inhalt, was der Kunde erworben hat. Ich lasse lediglich den Rechnungsbetrag offen stehen. Denn was der Kunde zu welchen Konditionen gekauft hat, muss das Jobcenter nicht wissen. Der Rechnungsendbetrag zählt. Rechnungsnummer, Rechnungsdatum und Endbetrag reicht.

Bei Rechnungen von Lieferanten, Hotels, etc. pp. streiche ich Kundennummern. Im Einzelfall überlege ich, ob ich inhaltlich etwas streiche, zum Beispiel wenn ich Sonderkonditionen erhalte. Das muss das Jobcenter ebenfalls nicht wissen. Im schlechtesten Fall ruft der Sachbearbeiter bei dem Unternehmen an, weil er dort auch Kunde ist und sagt: "Also, der Herr Meyer bekommt ja Sonderrabatte, wie ich das auf seinen Rechnungen sehe. Warum bekomme ich die nicht?". In solchen Fällen reicht auch der Endbetrag. Das Jobcenter muss nicht alles wissen.

Bisher haben die eingescannte, bearbeitete und ausgedruckte Dokumente anstandslos kopiert. Okay, nicht ganz anstandslos. Hier und da musste der Bundesdatenschutzbeauftragte nachhelfen. Seitdem ist aber Ruhe. Die mucken zwar immer mal wieder, sie hätten Dinge gerne ungeschwärzt. Auf einen weiteren Konflikt hat sich das Jobcenter aber nicht mehr eingelassen.

Entweder schauen die illegal hinter meinen Rücken und haben sich illegalerweise Kontenzugriff ermöglicht, oder sie akzeptieren es. Ich weiß es nicht. Ersteres lässt sich natürlich nicht ohne Weiteres nachweisen, Auskunftspflicht gegenüber uns uns als Bürger wird konsequent verweigert. Der beste Rechtsstaat, den man eben für Geld kaufen kann.

[Günter]

Nur weil mein Handy mit einem Freund der nur ne Prepaid Karte hat im Ausland war, heißt das noch lange nicht, dass ich mit dem Handy mitgereist bin.

Nachdenken Leute die Simkarte steckt im Handy uund nicht im Schädel des Handyeigners.