Mutter pflegebedürftig, gibt es Hilfen?

[kleinchaos]

Mir fällt gerade ein: das Pflegegeld gibt es ab Antragstellung. Also vielleicht doch den Antrag aufrecht erhalten. So würde zumindest ein wenig Geld reinkommen für Beerdigung und Co?

[Günter]

Die Beerdigung muss das Sozialamt übernehmen, wenn die "Kostenpflichtigen" nicht leistungsfähig sind.

http://bestattungsvorsorge-heute.de/wie ... estattung/

[kleinchaos]

Wenn das Sozialamt hinzugezogen werden muss, muss das Pflegegeld eh eingetrieben werden. Notfalls macht sas Sozialamt das. Wenns von dem Antrag weis.

[tigerlaw]

Auch von mir mein Beileid!

[angel6364]

Mein Beileid, schnickschnuck!

[schnickschnuck]

Erstmal wieder zurück. Nächste Woche sind dann weitere Termine zwecks Wohnungsauflösung usw.
Die Kosten für die Beerdigung waren bereits vorher gedeckt, meine Mutter war nicht von Sozialleistungen abhängig und hatte eine gute Rente. Der Beerdigungstermin steht auch bereits fest.
Die weiteren Kosten kann ich von dem Geld bestreiten, das auf dem Konto noch vorhanden ist. Das müsste sich eigentlich ausgehen, wenn ich sparsam plane. Der Vermieter hat zumindest Bereitschaft signalisiert, denn 3 weitere Monatsmieten sind davon nicht finanzierbar, aber abschließend konnte der Vertreter noch nicht entscheiden, das muss erst mit den Gesellschaftern besprochen werden. Wenn ich das richtig verstanden habe, benötige ich auch keinen Erbschein, das spart weitere Kosten. Zur Abmeldung reicht die Sterbeurkunde und das erledigt der Bestatter.
Der Pflegedienst hat wohl nach jetzigem Kenntnisstand keine weiteren Forderungen.

Das Jobcenter habe ich bisher aussen vor gelassen. Sollen die mal kommen mit unerlaubter Ortsabwesenheit.

Aber alle haben bisher gesagt, dass sie damit nicht gerechnet haben, auch nicht der Pflegedienst

[Koelsch]

Beim JC mach Dir wegen OA keinen Kopf - Du hattest ja einen wichtigen Grund.

Kümmer Dich erst mal um die Abwicklung, da kommt ja auch sicher Einiges an Bürokratie auf Dich zu. Der Bestatter sollte da ganz gut Bescheid wissen. Und erst wenn das alles hinter Dir liegt, dann verschwende wieder Gedanken an's JC.

[tigerlaw]

Noch en praktischer Hinweis: Ich weiß nicht, wie alt Deine Mutter geworden ist, bzw. seit wann sie Rente bezogen hatte.

Denn früher (bis März 2004) wurde die Rente zu Beginn des Monats gezahlt. Sollte das auch bei Deiner Mutter der Fall sein, dann geht bestimmt noch am Monatswechsel die Rente für Juni ein. Halte das Geld auf dem Konto zurück, die DRV bucht es dann automatisch zurück.

Anderenfalls gäbe es böse Briefe der DRV.

[kleinchaos]

Das fiel mir auch grad ein, mit der Rentenzahlung. Hatte ja hier auch so nen Fall.

[schnickschnuck]

Danke koelsch. Das Jobcenter ist mir in der Tat egal.
Vieles macht der Bestatter, Abmeldungen und Kündigungen habe ich alle schon geschrieben und warte nur noch auf die Sterbeurkunden, die ich dann beifügen kann. Ich denke, dass ich da auch nichts vergessen habe. Vermieter ist in der Klärung, zwecks Wohnungsauflösung kommt am Dienstag eine Firma vorbei und sieht sich alles an. Erinnerungsstücke usw. habe ich bereits an mich genommen. Ob und welche Schönheitsreparaturen notwendig sind, wird sich zeigen, meine Mutter wohnte über 50 Jahre in der Wohnung, hatte aber zwischenzeitlich einen neuen Mietvertrag erhalten.

tigerlaw. Danke. Das hatte ich vor Kurzem auch irgendwo gelesen, als ich mich mit dem Thema befasste. Zumindest weiß ich, wenn im Juni noch einmal Geld käme, dass das Geld der Rentenversicherung ist und ich das nicht verwenden kann. Das hätte zwar einiges leichter gemacht, aber ich hoffe, dass die Genossenschaft eine vorzeitige Auflösung des Mietvertrages akzeptieren wird, dann gibt es auch kein Problem mit weiteren Mietzahlungen (denn dafür reicht das restliche vorhandene Geld nicht mehr).

[marsupilami]

Versicherungen, Vereine, Mitgliedschaften z.B. Kirche, Betriebsrente(n), sind die Sachen, die mir so einfallen.

[schnickschnuck]

... habe ich alles vorbereitet (Kündigungen). Ich warte nur noch auf die Sterbeurkunden. Ich denke, dass ich an alles gedacht habe auch Mitgliedschaften mit Jahresbeitrag usw. Trotzdem alles nicht einfach und ich muss einfach funktionieren, macht ja sonst keiner etwas. Montag abend fahre ich dann wieder nach L., Dienstag kommt dann der Mann von der Firma für die Wohnungsauflösung und ich hoffe, dass dann auch der Vermieter eine Entscheidung getroffen hat. Zum Glück hat das Jobcenter wohl das mit der EGV im Moment verschlafen, sonst hätte ich da auch noch Ärger.

[marsupilami]

Ich wünsche Dir Kraft, trotz der Trauer durchzuhalten und alles so zu erledigen, ordnen, .... dass es keine dummen Rückfragen gibt oder Dich finanziell überfordern.

[schnickschnuck]

Und ich dachte, ich hätte die meisten Dinge nun erledigt.
Gestern zog dann die Bank erst einmal ohne Vorankündigung die EC-Karte ein. Ich habe zwar Kontovollmacht, aber die Karte lief eben auf den Namen der Mutter. Die Telefonhotline war einfach nur patzig und legte dann auf. Ich solle gefälligst, wenn es Zahlungen usw. gebe, nach L. kommen und das persönlich vor Ort machen. Ich kann daher das Konto derzeit nicht mehr überwachen, was da an Zahlungseingängen und -Ausgängen gebucht werden und muss nun nach L. fahren, um überhaupt noch etwas erledigen zu können. Immerhin weiß ich, dass die Rente dort einmal zuviel gebucht wurde, dass die Pflegekasse noch Geld überweisen will und ich dem Pflegedienst noch Geld überweisen muss. Das geht nun alles nicht mehr.

Und heute liegt ein Brief der Genossenschaft im Briefkasten.
Vor Ort war alles angeblich kein Problem, die Kündigung wurde angenommen, die Wohnung abgenommen und der Schlüssel sogar schon übergeben an den Vermieter, der Mietvertrag sollte zum 30.06. aufgelöst werden.
Nun schreibt die Genossenschaft, dass die Kündigung zurückgenommen werde, wenn kein Erbschein vorgelegt wird. Erbschein habe ich aber nicht beantragt, weil ich die Kosten sparen wollte.

Muss ich nun tatsächlich einen Erbschein vorlegen, wenn ich die Wohnung kündigen will?

Als hätte ich nicht schon genug Probleme und Sorgen am Hals.

[Günter]

Ich würde denen einfach mal dfie Gegenfrage stellen.

Was meinen sie liebe Genossen, wer ihr Vertragspartner ist. Kein Erbschein und kein Erbe vorhanden. Es sind bereits alle Konten gekündigt und die Beerdigungskosten beglichen. Die Schlüssel für die Wohnung sind übergeben, was sie damit machen geht mir gepflegt am Südpol vorbei.

[marsupilami]

Im Prinzip ja.

Der Erbschein ist in Deutschland ein amtliches Zeugnis in Form einer öffentlichen Urkunde nach § 417 ZPO, das für den Rechtsverkehr feststellt, wer Erbe ist und welchen Verfügungsbeschränkungen dieser unterliegt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erbschein

Ich würde aber mal versuchen, mich auf die Rechtmäßigkeit der mündlich getroffenen Vereinbarung mit der/dem VertreterIn der Genossenschaft (Herr/Frau [Name]) zu berufen.
Woher sollst Du wissen, das er/sie keine solchen Vereinbarungen ohne Vorlage "amtlicher" Dokumente treffen darf?


Das wird offenbar auch oft genug nach Gutdünken und Aussehen des Erben und sonstigen Umständen gehandhabt.


Vor einigen Jahren ist unser Vater in DownUnder bei meinem jüngsten Bruder verstorben.
Mein Bruder bekam da natürlich anstandslos einen Totenschein, aber schon die Beantragung einer Apostille dort war was größeres.

Hier in Schland konnte ich teilweise ohne alles (also die Aussage: Vater verstorben genügte) vieles regeln, bei manchen genügte die als pdf ausgedruckte Urkunde, aber 2 stellten sich quer, bis ich das Teil als Original vorlegen konnte.


Nachtrag: zu Günter's Posting: schnickschnuck, Du hast doch sicherlich ein Übergabe-Protokoll und Quittung, dass die Schlüssel übergeben sind?

[Günter]

Ich würde mich gerade wegen dieser Querelen weigern einen Erbschein zu beantragen. Die haben keinen Ansprechpartner und eventuelle forderungen wegen längerer mietlaufzeit laufen ins Leere.

Und genau das würde ich denen schreiben.

[schnickschnuck]

Übergabeprotokoll habe ich und auch eine Quittung, dass die Wohnungsschlüssel übergeben wurden.
Keine Ahnung, wenn ich Günters Idee folge, ob die dann nicht auf mich zurück kommen wegen ausstehender Miete.

Die Vereinbarung war:
Kündigung zum 30.06. (vorzeitig).

Die Genossenschaft hat aber natürlich die Genossenschaftsanteile, das ist ja auch kein geringer Betrag, der da noch liegt.

[marsupilami]

Dann kannst Du Günter's Variante nehmen.

Wenn's Dir zu brutal ist, versuch meine.

[schnickschnuck]

Wenn da nicht noch Kohlen (Genossenschaftsanteile) liegen würden... Ich muss die jedenfalls morgen mal anrufen, denn am Donnerstag muss ich (allerdings diesmal per Flixbus) nach L. fahren, weil die Sparkasse Stress macht.
Keine Ahnung, wie das läuft. Alleinerbe bin ich, Kontovollmacht habe ich auch (nur keine Karte mehr) und im Testament steht auch drin, dass ich Alleinerbe bin. Nicht dass die dann auf mich zukommen wegen Kosten oder so.

[Günter]

Da du kein Erbe bist dürfen die dich gaaaaaaaanz lieb haben. Du bist kein Vertragspartner, du hast lediglich mir den Vollmachten deiner Mutter ihre Geschäfte besorgt.

http://www.juraexamen.info/der-begriff- ... gsvertrag/

Daraus können die keinerlei persönliche Verpflichtungen Dritten gegenüber erwachsen.

ps du schreibst du bist Alleinerbe laut Testament. Dieses Erbe musst du beim JC angeben und die kürzen dann deine Bezüge. Es ist also schnurz ob die Genossenschaft oder das JC zugreift, futsch ist futsch. Trotzdem würde ich der Genossenschaft klar machen, bei der heuitigen Wohnungsnot ist die Wohnung sofort vermietbar. Es gibt keinen Grund den Vertrag weiterlaufen zu lassen.

[schnickschnuck]

Stimmt auch wieder. Ich wollte es auch so machen, dass wenn das Konto aufgelöst wird, das Restguthaben auf mein Konto fliesst. Das werden ohnehin weniger als 100 Euro sein, wenn die überzahlte Rente wieder zurückgebucht wird.
Und das melde ich dann auch dem Jobcenter. Da können die gerne gegenrechnen, da ist nix vorhanden.
Aber stimmt, die Genossenschaftsanteile, wenn da eine Auszahlung erfolgt, kassiert sowieso das Jobcenter. Also ist es eigentlich egal, wer das kassiert.

[kleinchaos]

Rein theoretisch braucht man keinen Erbschein um die Wohnung zu kündigen, Sterbeurkunde reicht.
Aber falls es eben noch Nachforderungen usw gibt, da wollen die schon gern wissen wer der Erbe ist, denn der soll nun gemolken werden.
Die Genossenschaftsanteile wirst du ohne Erbschein aber wohl kaum ausgezahlt bekommen.

[Olivia]

Daraus könnte das JC dann eine Mitwirkungspflicht konstruieren, um die Hilfebedürftigkeit durch Auszahlung der Genossenschaftsanteile zu senken.

[Günter]

NEIN