Kraftstoffnachweis bei Spritschluckern

Hier können Fragen gestellt werden, die in den anderen Hilfethemen nicht passen.
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Olivia
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Kraftstoffnachweis bei Spritschluckern

#1

Beitrag von Olivia »

In § 3 Abs. 3 ALG II-V steht:
Für betriebliche Fahrten können 0,10 Euro für jeden mit dem privaten Kraftfahrzeug gefahrenen Kilometer abgesetzt werden, soweit der oder die erwerbsfähige Leistungsberechtigte nicht höhere notwendige Ausgaben für Kraftstoff nachweist.
Wie führt man denn den Nachweis für Autos, die viel Benzin verbrauchen? Es fallen doch gleichzeitig Privatfahrten an. Müsste man da nicht dann auch dort lückenlose Tankquittungen aufheben, damit der Verbrauch des Autos durch das Jobcenter genau ermittelt werden kann? Das Jobcenter müsste dann eine Benzinverbrauchsberechnung machen. Schwierig wird es, wenn private Auslandsfahrten anfallen und im Ausland getankt wird. Der Auslandssprit müsste dann in Euro umgerechnet werden und die Oktanzahlen müssten doch zwecks Vergleichbarkeit wohl auch mit rein. Und ist "Kraftstoff" ein Überbegriff, der auch Schmierstoffe (Motoröl) und ggf. Adblue beinhaltet?
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Pegasus
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Re: Kraftstoffnachweis bei Spritschluckern

#2

Beitrag von Pegasus »

Ich verstehe Deine Frage nicht. Ich habe sämtliche Tankbelege in die EKS genommen. Damit ist doch höhere bwz. die tatsächlichen Kraftsoffkosten nachgewiesen.
nachgewiesen
Schmierstoffe würde ich nicht als Kraftstoff bezeichnen. Einzige Ausnahme Adblue.
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Günter
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Re: Kraftstoffnachweis bei Spritschluckern

#3

Beitrag von Günter »

Ich hab mal gelernt, den Spritverbrauch errechnet ein Schüler in der dritten Klasse nach folgender Formel.

Tankmenge X 100 / Fahrstrecke(Differenz zwischen den Tankstopps) und das Ganze mal Spritpreis, dann hast du die Spritkosten.

Jetzt aus dem Fahrtenbuch die Betrieblichen Fahrten und dann hast du es. Schmierstoffe, Werkstattkosten usw gehören beim gewerblich genutzten Fahrzeug zu den Fahrzeugkosten, das würde ich nicht prozentual auf Gewerbe/Privat aufschlüsseln.
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Ich könnte freundlich, aber wozu? :6:
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Günter
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Re: Kraftstoffnachweis bei Spritschluckern

#4

Beitrag von Günter »

Wenn ihr meint, dass AdBlue zu den Spritkosten gehört, dann würde ich 8 % der Kraftstoffmenge für den AdBlue Verbrauch ansetzten.

Der Verbrauch von AdBlue liegt, je nach Quelle, bei etwa 5 % des eingesetzten Dieselkraftstoffs,[2] oder 1,5 Liter auf 1000 km.[7] Praktische Messungen des Verbrauchs von AdBlue zeigen wesentlich höhere Werte von z. B. 7 % bis 10 % bei Traktoren[8]. Zudem wird aus diesem Grund gegen Audi wegen Betrugsverdacht und strafbarer Werbung[9][10] ermittelt. Zu einer wirksamen Umwandlung der schädlichen Stickoxide dürften deshalb AdBlue-Einspritzmengen von 5 % (Mischbetrieb) bis 10 % (Höchstlast) des eingesetzten Dieselkraftstoffs erforderlich sein.

Bei Nutzfahrzeugen wird durch die Verwendung von AdBlue der Einspritzbeginn früher möglich und dadurch der Kraftstoffverbrauch um etwa 6 % reduziert.[11] Zur Herstellung von 1 Liter Harnstoff wird 1 Kilogramm Erdgas benötigt.[12] Der Preis von AdBlue wird durch den Preis von Harnstoff beeinflusst, Ende 2015 lag er laut Weltbank bei 220 EUR pro Tonne, das sind ca. 8 Eurocent pro Liter AdBlue.[13] An Tankstellen kostet der Liter AdBlue ca. 50 Eurocent (Stand 2017).

AdBlue wird in Deutschland von BASF, den SKW Stickstoffwerken Piesteritz und dem Finke Mineralölwerk, in Nordeuropa primär von den Unternehmen AMI und Yara produziert. Mittlerweile wird AdBlue von vielen Tankstellenunternehmen, unter anderem Aral, Raiffeisen-Tankstellen, Westfalen AG, Total, Agip, Tank & Rast, Shell, Avia, Classic, Hoyer GmbH und Co. KG entweder an Zapfsäulen oder im Kanister angeboten. Die Verfügbarkeit liegt aktuell bei 6.717 Tankstellen und 10.902 Kanisterstandorten in Europa.[14] Auch in vielen Baumärkten kann AdBlue mittlerweile erworben werden.
Oder einfach beim Tanken einfüllen, dann steht das mit auf der Tankquittung.
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Olivia
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Re: Kraftstoffnachweis bei Spritschluckern

#5

Beitrag von Olivia »

Aha, so einfach? Also alle Tankquittungen sammeln, auch für Privatfahrten (zum Beispiel während Urlaub), und dann mit der Formel für Schüler dritter Klasse die Spritkosten ermitteln. Liegen diese über 0,10 € pro km, dann müssen die tatsächlichen Kosten anerkannt werden.

Adblue gehört nach dem Dieselskandal auf jeden Fall mit zu den Kraftstoffkosten.
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Günter
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Re: Kraftstoffnachweis bei Spritschluckern

#6

Beitrag von Günter »

Ich würde es in die Betriebskosten nehmen

http://www.autozeitung.de/adblue-diesel ... 80301.html#
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