Burnout und das Wachstumsprinzip

Bewerbung, Kündigung, Probleme
Antworten
schlaraffenland

Burnout und das Wachstumsprinzip

#1

Beitrag von schlaraffenland »

Folgende These entwickelte ich während meines Aufenthalts in einer Reha-Klinik, in der auch Patienten mit Burnout behandelt werden:

Burnout ist Folge des wirtschaftlichen Wachstumsprinzips. In unserem Wirtschaftssystem versuchen Firmen zu wachsen, sei es in Bezug auf den Gewinn (Rendite), sei es durch Firmenaufkäufe, sei es aber auch durch steigende Produktivität der Arbeitnehmer. Steigende Produktivität der Arbeitnehmer erreichen diese Firmen, indem sie die Arbeit immer mehr verdichten. Dadurch entsteht Burnout.

Sprich: das Wachstumsprinzip ist Schuld an der neuen Volkskrankheit Burnout.

Burnout kann nur dadurch verhindert werden, indem vom Wachstumsprinzip, also vom Kapitalismus, abgesehen wird. Weg mit dem Wachstumsprinzip, weg mit dem Kapitalismus.
ArmutPerGesetz
Benutzer
Beiträge: 119
Registriert: Mo 18. Jul 2011, 16:59

Re: Burnout und das Wachstumsprinzip

#2

Beitrag von ArmutPerGesetz »

schlaraffenland hat geschrieben: Sprich: das Wachstumsprinzip ist Schuld an der neuen Volkskrankheit Burnout.
Hi,

ich schaue mal 15 Jahre zurück, und muß Dir sagen die Gesellschaft ist selbst dran Schuld, immer mehr immer schneller. Ich denk da nur mal ans Arbeitsklima. Heut in der Arbeit will jeder der Beste sein, früher war das mehr oder weniger egal, und man hat zusammen geholfen.

Im Moment ist es halt eher so, schaffste Dein Pensum an Arbeit nicht fliegste raus. Allein dieser Umstand lässt viele um Ihren Arbeitsplatz fürchten, dies verschlechtert das Arbeitsklima und diese Belastung halten viele nur durch weil Ihnen der Staat mit HartzIV droht.

Was wäre denn gäbs HartzIV nicht sondern statt dessen eine ausreichende Grundsicherung ohne Bedignungem wie z.B. Zwangsarbeit etc...

Dann wäre der Arbeitnehmer wieder in einer anderen Situation, er könnte gegenüber dem Arbeitgeber wieder "Forderungen" durchsetzen, und der Arbeitgeber wäre somit gezwungen seine Leute entsprechend zu bezahlen und zu behandeln. Weil Sie ansonsten eben aufhören würden und sich woanders Arbeit suchen würden.

Schuld ist unsere Politik, Hartz IV gehört weg, oder auf mind. 600 Euro zzgl. Miete aufgestockt.

Grüsserle ;)
schlaraffenland

Re: Burnout und das Wachstumsprinzip

#3

Beitrag von schlaraffenland »

Hi ArmutPerGesetz,

ja, Hartz IV ist eine Drohkulisse für eigentlich jeden Arbeitnehmer.

Noch was zum Wachstumsprinzip: auch menschliche Leistung ist endlich, wie die Rohstoffe auf diesem Planeten. Der Mensch kann nicht unendlich immer mehr belastet werden mit immer mehr Arbeit. Aber wie heißt es so schön? "Human Resources" - der Mensch wird als Resource betrachtet, mehr nicht.

Mir gehen auch diese jährlichen Zielsetzungen im Job auf den Keks (vielleicht kennt Ihr ja sowas). Da wird in einem jährlich stattfindenden Personalgsepräch festgesetzt, welche Ziele der AN im Laufe des nächsten Jahres zu erzielen hat. Nur wenn sich herausstellt, dass er sie erreicht hat, gibt es ne Gehaltserhöhung.

Auch auf diese Weise wird versucht, das Wachstumsprinzip auf die AN zu übertragen.
rose

Re: Burnout und das Wachstumsprinzip

#4

Beitrag von rose »

Das muss doch zwangsläufig zum Kollaps fähren, in jeder Hinsicht.

Du hast rechtzeitig die Notbremse gezogen. Für dich. Der Irrsinn geht geht weiter.
Benutzeravatar
Koelsch
Administrator
Beiträge: 89522
Registriert: Fr 3. Okt 2008, 20:26

Re: Burnout und das Wachstumsprinzip

#5

Beitrag von Koelsch »

Also unsere ja über alles geschätzte und für solche Fragen zuständige, blonde Ministerin hat sich jetzt dieses Problems angenommen und möchte in gewohnt tatkräftiger und hilfreicher Weise darüber reden - immerhin zahlt die Gemeinschaft der Versicherten für die Behandlung inzwischen ca. 27 Milliarden im Jahr. Ist doch schön, wenn auch über solch geringe "Peanuts" noch geredet wird, angesichts der horrenden ca. 33 Milliarden für die Hartz IV-Schnorrer. Interessant wäre vielleicht, wie viele der 33 Milliarden denn wegen solcher Erkrankungen nötig geworden sind. Aber das will man vielleicht gar nicht so genau wissen. :unschuld:
Frei nach Hanns-Dieter Hüsch, ist der Kölner überhaupt zu allem unfähig. Er weiß nix, kann aber alles erklären.
Deshalb kann von mir keine Rechtsberatung erfolgen, auch nicht per e-mail oder PN.
Benutzeravatar
kleinchaos
Moderator
Beiträge: 30954
Registriert: Mo 9. Feb 2009, 19:39
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Re: Burnout und das Wachstumsprinzip

#6

Beitrag von kleinchaos »

Burnout? Das ist doch die Looserkrankheit. Biste eben nicht gut genug für die Gesellschaft, unnützes faules Pack. Ab ins Hartzerleben, ab in Maßnahmen, wo dir erstmal so richtig arbeiten beigebracht wird. Da wirste trainiert, von früh bis spät. Bis du fit bist.
Burnout, püh, alle nur zu faul zum Arbeiten.

So jedenfalls die landläufige Meinung von Leistungsträgern, sogar von manchen Therapeuten, von nichtbetroffenen. So ein bissel überarbeitet ist doch jeder mal, da muss man nur mal ins Fitnessstudio oder ordentlich radfahren, dann ist alles wieder gut. Mal richtig ausschlafen und dann sieht die Welt gleich ganz anders aus.
Jaja, und die Erde ist eine Scheibe. Weis ich ganz genau
"Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei - mögen sie noch so zahlreich sein - ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden." Rosa Luxemburg
schlaraffenland

Re: Burnout und das Wachstumsprinzip

#7

Beitrag von schlaraffenland »

UvdL macht ne Kampagne? So mit Plakaten in der Stadt und Fernseh-/Kinospots und so? Kann sie sich in die Haare schmieren. Wieviele Milliarden kostet denn wieder so eine Kampagne? Das Übel muss angepackt werden (das Wirtschaftssystem) und nicht ein Symptom davon (Burnout).
ArmutPerGesetz
Benutzer
Beiträge: 119
Registriert: Mo 18. Jul 2011, 16:59

Re: Burnout und das Wachstumsprinzip

#8

Beitrag von ArmutPerGesetz »

Hallo Schlaraffenland,

hab ein schönes Video gefunden, schau Dir das mal an :zensur:
schlaraffenland

Re: Burnout und das Wachstumsprinzip

#9

Beitrag von schlaraffenland »

Hi APG, ich schaue es mir grad an ;-)
schlaraffenland

Re: Burnout und das Wachstumsprinzip

#10

Beitrag von schlaraffenland »

:mrgreen:
Antworten

Zurück zu „Rund um den Arbeitsplatz“